Das Schulleiterbüro

Unsicher stieg die junge Frau die Treppe zum Büro hoch. Sie kam selten hierher und wenn, verhieß es meistens nichts gutes. Doch jetzt kam sie freiwillig. Obwohl sie nicht wusste, was passieren würde. Aus irgendeinem Grund war von ihrem sonst so übermäßigen Selbstbewusstsein nicht mehr viel über. Sie klopfte an die Tür udn wartete, dass sie hereingebeten wurde.

Ich stand schweigend am Fenster des Büros. Es war dunkler geworden, das hatte ich gemerkt. Seitdem ich Dumbledore getötet hatte, seitdem ich hier Schulleiter war. Niemand konnte es bestreiten, der hier vorher war. Ich beobachtete die Umgebung. Mein Umhang hing auf den Boden, genau wie meine Haare einfach nur auf der Schulter hingen und ich nachdenklich die Umgebung betrachtete. Mein Blick war kalt. Es dauerte etwas, bis die Stille nachließ. Es klopfte an der Tür. Vorerst sagte ich gar nichts, sondern ließ auf meine Antwort warten. Ich drehte mich langsam um und sah zur Tür, als ich in meiner typischen Stimmlage "Ja?", fragte und auf das Eintreten der Person wartete. Entweder beschwerte sich ein Lehrer darüber, dass die Gryffindor jeden Befehl ignorierten, wie vorallem die Weasley oder ein Schüler hatte Probleme. Aber meiner Meinung viel eher ein Slytherin, als jemand anderes. Viele akzeptierten innerlich meine Stelle als Schulleiter nicht und dies verstand ich auch. Natürlich nicht verstanden von Verständnis, sondern Klarheit darüber, dass sie es taten.

Beryl atmete einmal tief durch bevor sie die Tür öffnete. "Guten Abend, entschuldigen Sie die Störung.", sagte die Hauslehrerin von Slytherin. Aus irgendeinem Grund kam sie sich vor, wie ein Schulmädchen. Obwohl sie das definitiv nicht mehr war.
Sie sah den Schulleiter am Fenster stehen und fragte sich, was er wohl vor ihrem Besuch gemacht hatte. "Ich hoffe ich störe sie nicht...", sagte sie nocheinmal. Sie wollte nichts falsches sagen.

"Wenn Sie mich gestört hätten, würde ich Sie nicht reinbeten.", gab ich arrogant zurück, als ich mich mit meiner recht großen Statur umgedreht hatte und die junge Frau, die Todesserin war, ansah. Cole und Carten waren die neuen Lehrer, wobei ich sie, also Cole, für eine bessere Lehrerin hielt. Sie wirkte recht eingeschüchtert. Sie war nicht das, was man von Todessern kannte, aber mich ging das nichts an. "Worüber wollten Sie mit mir sprechen, Miss Cole?", fragte ich kurz und ließ mich auf meinen Stuhl am Schreibtisch nieder. Erinnerungen gab es in diesem Büro und sie waren sowohl traurig, als auch fröhlich. Natürlich hielten mich heute für einen Verräter und einen Todesser und dies kann auch so bleiben. Sollte so bleiben. Zumindest bei einigen. Meine schwarzen Augen wanderten durch das Büro, als ich sie mit einem Kopfnicken bat sich zu setzten. Mein Blick dabei war wie immer arrogant und kühl.

Die junge Lehrerin verstand seine Geste und setzte sich. Sie fragte sich jedes mal, warum er ihr gegenüber auch so arrogant war. Carten verhielt sich ihr gegenüber nicht so, obwohl auch er ein paar Jahre älter war als sie.
Beryl wich seinem Blick zunächst aus als sie anfing zu reden: "Ich war gestern beim dunklen Lord. Es geht um einige Schüler...Professor Carten und ich haben einen Auftrag von ihm bekommen. Wissen sie schon darüber bescheid?" Fragend sah sie ihn an. Die beiden jungen Lehrer sollten versuchen einige Slytherins auf ihre Seite zu ziehen, allerdings ohne die Hilfe des Schulleiters, damit er nicht in Schwierigkeiten kam.

Ich hob kurz eine Augenbraue und sah die Frau mit meinen Dunklen Augen an. "Über einen Auftrag weiß ich nichts.", sprach der Professor kurz. Es klang wieder recht arrogant und vielleicht auch ignorant. Wenn der Dunkle Lord es befohlen hat, würde sie es mir erzählen. Wenn nicht.. dann wahrscheinlich wohl auch. Aber das wäre ihr Problem und nicht meins und für so intelligent hielt ich sie noch, Befehle zu beachten und auszuführen. Ich schrieb etwas auf ein Blatt Pergament und danach faltete ich meine Hände zusammen und betrachtete sie und hörte ihr genau zu.

"Er...wir sollen versuchen so viele Schüler wie möglich zu ihm zu bringen. Erstmal nur die aus meinem Haus. Dann wird er weiter sehen...und er sagte, sie sollen uns nicht helfen, damit ihnen nichts passieren kann.." Sie schloss kurz die Augen und sah ihn dann an. Sie hätte gedacht, dass er das wusste und deswegen war sie gespannt wie er reagieren würde. Gespannt wartete sie auf seine Antwort und versuchte dabei unbewusst ihre Gedanken zu verschließen, weil sie auch ein wenig Angst davor hatte, dass er versuchen würde mehr herauszufinden. Und das konnte sie sich wahrlich nicht erlauben.

"Dann sollten Sie versuchen, dies so unauffällig zu machen wie möglich.", befahl ich ihr, zumindest klang es so. "Sonst müsste ich Sie Offiziel feuern, wenn man dies bemerkt." Ich erhob mich langsam und lief mit gefalteten Händen und langsam, sowie arroganten Schritten durch das Büro. Fragen fielen mir dazu keine an und wie gesagt, es wäre nicht meine Sache. Ich müsste mich nicht darum kümmern und einfach so tun, als wäre gar nichts. Ich schlimmsten Fall müsste ich wirklich unwissend tun. Mein Blick war recht arrogant, als ich auf der rechten Seite des Büros stehen blieb. "Gibt es noch etwas, worüber Sie mir etwas sagen möchten, Miss Cole?", fragte ich mir gehobener Augenbraue. Natürlich interessierte es mich.

Die hübsche Lehrerin senkte den Blick auf seinen Schreibtisch. Normalerweise kannte sie es nicht, sich so viele Gedanken zu machen, aber sie hatte Angst. Angst, dass er sie feuern würde, obwohl sie den Job nicht besonders gerne machte, hatte sie sich daran gewöhnt. Angst, dass sie vom dunklen Lord noch mehr Ärger bekommen würde und Angst, dass jemand erfuhr wie dumm sie gewesen war.
Sie hätte ihm natürlich noch viel erzählen können, aber sie beließ es dabei. "N..Nein", antwortete sie nur auf seine Frage, weiterhin bemüht, ihre Gedanken zu verschließen, ohne das er es bemerkte.

"Gut.", sprach ich mit einem arroganten Blick, als ich mich mit meinem breiten Umhang auf den Stuhl setzte und das Gespräch so belassen wollte. Ich merkte jedoch nicht, dass die Todesserin sich in Richtung Ausgang bewegte, weshalb ich nur meine Augenbraue hob und etwas notierte. Als Schulleiter hatte man vielen Papierkram, mehr als als Hauslehrer, aber dies war mir eigentlich klar. Außerdem herrschten mehr oder weniger die Regeln des Dunklen Lords. Den Schülern wurde schwarze Magie beigebracht und Strafmaßnahmen sind ganz einfache Folterflüche. Wie bei Umbridge, nur noch schlimmer. Zumindest wenn man die vorherigen Situationen betrachtete, wie man den Schülern etwas beibrachte. Ich sah immer noch zu der jungen Frau und wartete, ob etwas wäre.

Beryl sah zu wie er etwas notierte. Dann stand sie auf und ging zur Tür. Dort angekommen blieb sie nochmal stehen und drehte sich zu dem Schulleiter um, um noch etwas zu sagen. Sie bemerkte, dass er sie ansah, aber diesmal senkte sie nicht den Blick.
"Es gibt doch noch etwas. Eine Schülerin aus Gryffindor ist schwanger. SIe hat mehrfach das Schulgelände verlassen um sich mit irgendwem in Hogsmead zu treffen...Ich dachte, dass sollten sie vielleicht auch wissen..."